"In Ruhe krank sein dürfen"

Obdachlose Abhängige illegaler Drogen in einer Krankenwohnung

Schiffer, Peter

(Studien zur qualitativen Drogenforschung und akzeptierenden Drogenarbeit; Bd. 49)


Das gelebte Leben von zugleich kranken, obdachlosen und von illegalen Drogen abhängigen Frauen und Männern in ihrem Kontext ist weitestgehend eine Leerstelle in der Pflegewissenschaft und Drogenforschung. Die vorliegende Arbeit liefert eine forschungsbasierte Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen und Bedarfen, aber auch den Angeboten für den in den Blick genommenen Personenkreis. Sie ergründet mittels einer offenen und explorativen Fragestellung, was, wie und wann hilfreich und nützlich ist. Es liegt gleichsam ein Werk zum besseren Verständnis der Lebenswelt von drogenabhängigen und obdachlosen Menschen vor. Mehrere miteinander verschränkte theoretische Erklärungsmodelle konnten entwickelt werden, die eine hilfreiche und dringend benötigte Erklärung liefern zum Verständnis der biografischen, aber auch alltäglichen Lebensläufe. Am Beispiel der Nutzer einer Krankenwohnung werden unter Anwendung der qualitativen, hypothesengenerierenden Groundet Theory Methodology und der qualitativen Feldforschung erste erklärende Beschreibungen formuliert. Ein heuristisches Instrument zur Einschätzung von Desaffiliationen (Entkoppelungen) in der Lebenslage des Sujets ist erarbeitet und an exemplarischen Fallbeispielen validiert. Zudem werden zwei durch die Kranken und im Vergleich mit der Literatur validierten Straßendrogenkreisläufe erklärend beschrieben. Als zentrales Phänomen evolvierte das Ergebnis: "In Ruhe krank sein dürfen". Ein eigenes und von Anderen gegebenes Zugeständnis.

Br. Dr. Peter Schiffer OSCam, Jahrgang 1965, Ordensbruder in der römisch-katholischen Ordensgemeinschaft der Kamillianer (Ministri Infirmis), Pflegewissenschaftler, promovierte am Lehrstuhl für Pflegewissenschaft an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) zum Doktor rerum curae (Dr. rer. cur.), MScN PTHV, Dipl. Pflegewirt (FH) KatHo Köln, Lehrer für Pflegeberufe (Weiterb.), Missio Canonica, Gesundheits- u. Krankenpfleger.

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Inhalt:

Prolog

Vorwort

1. Einführung
1.1. Entstehungszusammenhang, Forschungsanlass und Verlauf
1.2. Relevanz der Untersuchung
1.3 Ziele der Untersuchung
1.4. Ausgangssituation
1.5. Verortung im Wissenschaftsdiskurs
1.6. Überblick über die Untersuchung
2. Theoretische Grundlagen der Untersuchung
2.1. Literaturrecherche
2.2. Fragen an die Literatur und den Literaturbestand
2.3. Theorien als sensibilisierende Konzepte
2.4. Ergebnisse aus der Literatur
2.5. Terminologische Annäherung an zentrale Begrifflichkeiten
2.6. Zusammenfassung und Schlussfolgerung aus den theoretischen Grundlagen
3. Problemstellung und Methoden der Untersuchung
3.1. Problembestimmung
3.2. Forschungsfragen
3.3. Begründung und Entscheidung für ein qualitatives Vorgehen
3.4. Grounded Theory Methodology als Forschungsstil
3.5. Forschungsprozess
3.5.1. Theoretisches Vorwissen
3.5.2. Die Untersuchungsgruppe: Einschlusskriterien, Feldzugang und Beobachtungsfeld
3.5.3. Theoretisches Sampling
3.5.4. Datenerhebung und Datenbestände
3.5.4.1. Gebote der Feldforschung nach Girtler
3.5.4.2. Ero-epische Gespräche nach Girtler
3.5.4.3. Freie teilnehmende Beobachtung nach Girtler
3.5.4.4. Krankenunterlagen
3.5.4.5. Beschreibende Statistik
3.5.5. Datensammlung und Umgang mit den Daten
3.5.6. Datenanalyse
3.5.7. Kodierung offen, axial, selektiv
3.5.8. Memos schreiben
3.5.9. Integration
3.6. Gütekriterien
3.7. Kritische Einschätzung des methodischen Vorgehens
3.8. Reflexion der Rolle des Forschers
3.9. Ethische Überlegungen
4. Beschreibend statistische Daten von November 2008 bis Dezember 2011 (38 Monate) aus der Krankenwohnung (KrWo) Notel-Kosmidion
4.1.1. Übernachtungen und Belegung
4.1.2. Nichtzuweisungen
4.1.3. Frauen in der Krankenwohnung
4.1.4. Lebensalter, Geschlecht und Durchschnittsalter
4.1.5. "Altjunkies&quoT;, "solider Altfixer" und ältere Drogenabhängige"
4.1.6. Verweildauer
4.1.7. Neuaufnahmen
4.1.8. Mehrfachnutzung
4.1.9. Vermittlung in die Krankenwohnung
4.1.10. Abweisungen
4.1.11. Herkunft, Lebensmittelpunkt und Migrationshintergrund
4.1.12. Kranke in aufenthaltsrechtlicher Illegalität
4.1.13. Weitervermittlung
4.1.14. Wiederaufnahmen
4.1.15. Konsumverhalten und Substitution
4.1.16. Aufenthaltszeiten in der Krankenwohnung
4.1.17. Krankheiten und Gebrechen
4.1.17.1. Kumulierte Diagnosen des Mobilen Medizinischen Dienstes
4.1.17.1.1. Somatische Diagnosen
4.1.17.1.2. Psychiatrische Diagnosen
4.1.17.2. Primäre Einweisungsdiagnosen
4.1.17.3. Vergleich zwischen den primären Einweisungsdiagnosen und den Gesamtdiagnosen
4.1.17.4. Palliativpatienten
4.1.17.5. Todesfälle in der Krankenwohnung
4.1.17.6. Vorgefundene Krankheiten im Vergleich mit den Berichten aus der Literatur
4.1.17.7. Zusammenfassung der Ergebnisse zu den Krankheitsdaten aus der KrWo und der Literatur
5. Ergebnisse und Schlussfolgerungen der Untersuchung
5.1. Szenesprache
5.2. Ergebnisse und Schlussfolgerungen
5.2.1. Beschreibung der Informanten aus den aufgezeichneten Interviews
5.2.1.1. Soziodemografische Daten Interviews
5.2.1.2. Wohnsituation
5.2.1.3. Hobby
5.2.1.4. Schule, Schulabschluss, Ausbildung, Studium und Beruf
5.2.1.5. Biografische Besonderheiten
5.2.1.6. Drogenerfahrung
5.2.1.7. Intoxikationszustand zum Interviewzeitpunkt
5.2.1.8. Verweildauer
5.2.1.9. Zugang und Weitervermittlung
5.2.1.10. Krankheiten und Gebrechen
5.2.2. Prozesse der Exklusionen und Inklusionen
5.2.2.1. Zonen der Exklusivierung bis Exkludierung
5.2.2.2. Dialektische Dimensionen der Desaffiliationen
5.2.3. Fallbeispiele
5.2.3.1. Fallbeispiel Wolf
5.2.3.2. Fallbeispiel Monika
5.2.3.3. Fallbeispiel Nobi
5.3. Drogenkreisläufe
5.3.1. Kleiner Straßendrogenkreislauf
5.3.1.1. Drogenkonsum, Verfolgungsdruck
5.3.1.2. Vermeidung von Entzugssymptomen ("Turkey"), einen "Kick bekommen" oder einen "Knaller setzen"
5.3.1.3. Beschaffungs- und Verfolgungsdruck (Geld und Drogen)
5.3.1.4. Legale und illegale Geldbeschaffung (inkl. Not-Prostitution), Beschaffungs-, Verfolgungs- und Überlebensdruck
5.3.1.5. Drogenerwerb mit Beschaffungs-, Verfolgungs- und Suchtdruck
5.3.2. Großer (Straßen-)Drogenkreislauf
5.3.2.1. Obdachlosigkeit/Wohnungslosigkeit
5.3.2.2. Arbeitslosigkeit
5.3.2.3. Verengung sozialer Beziehungen auf drogenbezogene Sozialkontakte
5.3.2.4. Krankheit (akut/chronisch)
5.3.2.5. Überlebensdruck
5.3.2.6. Suchtdruck (Craving)
5.3.2.7. (Not-)Kriminalität
5.3.2.8. (Straf-)Verfolgung
5.3.2.9. Inhaftierung einschließlich des kleinen Drogenkreislaufs unter verschärften Bedingungen der Haft
5.3.2.10. Entgiftung und Entzug
5.3.2.11. Therapie
5.4. Kategorien und evolvierte Themen aus der Krankenwohnung über den kleinen und großen Straßendrogenkreislauf hinaus
5.4.1. Aufnahmesituation und Suchtmittelkontrolle in der Krankenwohnung: potenzieller Beginn, Abbruch oder Fortführung einer längeren Beziehung im Drogenhilfesystem
5.4.2. Frauen und Männer gemeinsam in der Krankenwohnung: von Sehnsucht nach Zweisamkeit, Zärtlichkeit, Liebe und Sex
5.4.3. Sozialverhalten innerhalb der Krankenwohnung
5.4.4. "Dann geh ich mich mal eben gesund machen": Bewältigungsstrategien von Krankheit und Kranksein in der Krankenwohnung
5.4.5. "Bin ich ein schlechter Mensch?" Religiöse, christliche und muslimische Themen und Kodes in der Krankenwohnung
5.4.6. Was machen wir gut hier in der Krankenwohnung? Was war hilfreich während des Aufenthaltes?
5.4.7. Was können wir hier in der Krankenwohnung verbessern?
5.4.8. In der Krankenwohnung: "In Ruhe krank sein dürfen"
6. Diskussion und Ausblick
7. Zusammenfassung "In Ruhe krank sein dürfen "
8. Abstract "Allowed being sick in peace"
9. Nachwort und Dank
10. Abbildungsverzeichnis
11. Abkürzungsverzeichnis
12. Tabellenverzeichnis
13. Medien- und Literaturverzeichnis
13.1. Kirchliche Quellentexte
13.2. Lexika
13.3. Internetquellen
13.4. Literatur


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