Entwicklungsverläufe von Mädchen und jungen Frauen in der Drogenprostitution

Eine explorative Studie

Zurhold, Heike

(Studien zur qualitativen Drogenforschung und akzeptierenden Drogenarbeit; Bd. 42)


Seit Jahren gibt es vor allem in Großstädten spezielle Hilfeangebote, die sich an Mädchen und Frauen wenden, die illegale Drogen konsumieren und sich prostituieren. Dessen ungeachtet haben junge Drogenprostituierte bislang weder in der Drogenforschung, noch in der neueren Jugendforschung als ein eigenständiges Thema Berücksichtigung gefunden. Die vorleigende explorative Studie bietet somit erstmals wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zu den lebensgeschichtlichen Hintergünden, der Lebenswirklichkeit und alltagsbewältigung von M%auml;dchen und Frauen in der Drogenprostitution.
Für die umfassenden analysen der Lebenslage und Problemkonstellationen von jungen Drogenprostituierten wurden in dem Zeitraum von 2001 bis 2003 insgeamt 94 Drogenkonsumentinnen im Alter zwischen 14 und 26 Jahren befragt, die im Hamburger Stadtteil St. Georg der Prostitution nachgehen. Die Befragungen fanden mittels eines standardisierten Fragebogens statt. Zusätzlich wurden mit 20 der Mädchen und Frauen leitfadengestützte biographieorientierte Interviews geführt. Ein weiteres Ziel der Untersuchung bestand darin, die Nutzung von Hilfeangeboten und die vorhandenen Hilfebedarfe sowohl aus der Perspektive der Drogenprostituierten als auch aus Perspektive von Expertinnen zu erfassen. Aus diesem Grunde wurden Mitarbeiterinnen der bundesweit einmaligen Hamburger Heilfeeinrichtung Sperrgebiet mittels eines problemzentirerten Interviews zu ihren Praxiserfahrungen und ihren Vorstellungen zu einer bedarfsgerechten Weiterentwicklung der Hilfeangebotefür junge Drogenprostituierte befragt.
Als Einführung in die THematik stellt die Autorin zunächst den interntionalen Forchungsstand und die Praxiserkenntnisse zur Problematik der Drogenprostitution von minderjährigen Mädchen und jungen Frauen dar. Darüber hinaus ist die Studie eingebettet in die sozialisationstheoretischen Ansätze der modernen Adolezenzsforschung.
Die explorative Studie endet mit einer systematischen Ergebniszusammenfassung der quantitativen und qualitativen analysen. Auf Grundlage der ERgebnisse zu den Hilfebedarfen werden abschließend problemorientierte und praxisnahe Empfehlungen zu einer Optimierung der vorhandenen Hilfen genannt. Indem die Empfehlungen durch empirische Erkenntnisse untermauert sind, dienen sie sowohl zur konzeptionellen Weiternetwicklung der Hilfepraxis als auch zur Politikberatung.


Inhalt:

1. Einleitung: Die Studie zu jungen, sich prostituierenden drogengebrauchender Frauen

2. Kenntnisstand zur Problematik weiblicher Drogenprostitution
2.1 Merkmale der Drogenprostitution
2.2 Stand der internationalen Forschung
2.2.1 Lebensweltliche Hintergr<ünde und kindliche Gewalterfahrungen
2.2.2 Einstieg in die Drogenprostitution
2.2.3 Sex for money - sex for drugs
2.2.4 Gesundheitsriskantes Sexualverhalten
2.2.5 Gewalterfahrungen im Zusammenhang mit Drogenkonsum und Prostitution
2.2.6 Hilfenutzung und Hilfewirkung
2.3 Zusammenfassung und Forschungsdefizite

3. Zur Besonderen Problematik der Mädchen-Drogenprostitution
3.1 Praxiserkenntnisse zur Prostitution minderjähriger Mädchen
3.2 Erkenntnisse zur Mädchen-Drogenprostitution in Hamburg
3.3 Hilfeangebote für minderjährige Drogenkonsumentinnen in Hamburg
3.4 "Sperrgebiet" - Konzeption und Angebotsspektrum der zielgrupen-spezifischen Jugendhilfeeinrichtung
3.4.1 Arbeitsansätze, Zielsetzungen und Angebotsspektrum
3.4.2 Öffnungszeiten und erreichte Zielgruppe
3.4.3 Rechtliche Grundlagen in der Arbeit mit Minderjährigen
3.5 Fazit

4. Sozialisationstheorien der modernen Adoleszenzforschung
4.1 Erklärungsmodelle zur Sozialisation junger Frauen
4.2 Drogenkonsum und Prostitution als misslungene Sozialisation?

5. Fragestellung und methodisches Vorgehen 5.1 Fragestellung und Zielsetzung 5.2 Untersuchungsleitende Hypothesen 5.3 Methodisches Vorgehen 5.3.1 Quantitative Analyse (Drogenprostituierte) 5.3.2 Qualitative Analyse (Drogenprostituierte und Mitarbeiterinnen des Sperrgebiet) 5.4 Durchführung und erreichte Untersuchungsgruppe

6. Problem- und Bedarfslagen der jungen Drogenprostituierten: Ergebnisse der Befragung und Interviews
6.1 Untersuchungsgruppe nach Alter und Betreuungsstatus
6.2 Biographische Hintergründe
6.2.1 Belastende Lebensereignisse
6.2.2 Familiäre Konflikte in der Kindheit und Adoleszenz
6.2.3 Fremdunterbringung
6.2.4 Ausreißen
6.2.5 Zusammenfassung
6.3 Wege in das Drogen- und Prostitutionsmilieu
6.3.1 Konsum "harter" Drogen: Einstiegsalter und Konsumdauer
6.3.2 Einstiegsverläufe in den Konsum "harter" Drogen
6.3.3 Prostitution: Einstiegsalter und Prostitutionsdauer
6.3.4 Einstiegsverläufe in die Prostitution
6.3.5 Drogen und Prostitution: Was kam zuerst?
6.3.6 Zusammenfassung
6.4 Gewalterfahrungen
6.4.1 Ausmaß sexualisierter und körperlicher Gewalt in der Kindheit
6.4.2 "Keiner hat mir geholfen" - Erleben sexualisierter und körperlicher Gewalt
6.4.3 Partnergewalt
6.4.4 Ausmaß der Gewalt durch Freier
6.4.5 "Da ist es mir passiert" - Erleben der Freiergewalt
6.4.6 Zusammenfassung
6.5 Drogenkonsumverhalten
6.5.1 Konsumierte Drogen im Monat vor der Befragung
6.5.2 Konsummuster im Monat vor der Befragung
6.5.3 Konsumgewohnheiten von Crack und Kokain
6.5.4 Phasen der Drogen-Abstinenz
6.5.5 Zusammenfassung
6.6 Aktuelle Lebenssituation
6.6.1 Aktuelle Wohnsituation
6.6.2 Schul- und Berufsbildung
6.6.3 Eigene Kinder und Mutterschaft
6.6.4 Partnerschaft
6.6.4.1 Typologie der Partnerschaften
6.6.5 Qualität sozialer Beziehungen
6.6.5.1 Aktuelle Kontakte zu Familienangehörigen
6.6.6 Illegale Aktivitäten
6.6.7 Primäre Einkommensquelle
6.6.8 Ein typischer Tag im Leben der Drogenprostituierten
6.6.9 Subjektive Bewertung des aktuellen Lebens
6.6.10 Zusammenfassung
6.7 Risiko- und Schutzverhalten
6.7.1 Art und Ausmaß von Infektionskrankheiten
6.7.2 Intravenöser Drogenkonsum und Spritzentausch
6.7.3 Anzahl der Sexpartner
6.7.4 Kondomverwendung bei Partnern und Freiern
6.7.5 Freier und Kondome - Zur Umsetzung von Schutzverhalten
6.7.6 Drogenkonsum und Prostitution
6.7.7 Zusammenfassung
6.8 Sexarbeit
6.8.1 Aufenthalte auf dem Straßenstrich und Anzahl der Freier
6.8.2 Orte der Durchführung sexueller Dienstleistungen
6.8.3 Preise für die Sexarbeit
6.8.3.1 Sex für Drogen
6.8.4 Kundenwünsche: Nachfrage und Angebot
6.8.5 Rollen von Stammfreiern
6.8.6 Beurteilung der Gefahren auf dem Straßenstrich
6.8.7 Strategien der Gefahrenreduzierung
6.8.8 Subjektive Deutungen zur Sexarbeit minderjähriger Mädchen
6.8.9 Psychische Folgen der Sexarbeit
6.8.10 Zusammenfassung
6.9 Aktuelle Problemlagen und Problembearbeitung
6.9.1 Somatische Verfassung
6.9.2 Psychische Verfassung
6.9.3 Nutzung weiterführender Hilfen zur Problembearbeitung
6.9.4 Subjektive Einschätzung der aktuellen Probleme
6.9.5 Wichtigkeit, Hilfe aufgrund der aktuellen Probleme aufzusuchen
6.9.6 Zusammenfassung
6.10 Hilfeerfahrungen und Hilfebewertungen
6.10.1 Life-time Erfahrungen mit Institutionen
6.10.2 Life-time Erfahrungen mit Betreuungen und Behandlungen
6.10.3 Subjektive Bewertungen der Betreuungen und Behandlungen
6.10.4 Aktuelle Vertrauenspersonen in aufgesuchten Hilfeeinrichtungen
6.10.5 Nutzung niedrigschwelliger Einrichtungen in St. Georg
6.10.6 Nutzung der Einrichtung Sperrgebiet
6.10.7 Stellenwert niedrigschwelliger Hilfeeinrichtungen
6.10.8 Zusammenfassung
6.11 Lebensvorstellungen und Hilfebedarfe
6.11.1 Wunschvorstellungen zu einem besseren Leben
6.11.2 Zukunftsperspektiven: Wie soll das Leben in drei Jahren aussehen?
6.11.3 Deutungen eigener Stärken und Fähigkeiten
6.11.4 Individuelle Hilfebedarfe
6.11.5 Erwartungen an die Kompetenzen von BeraterInnen
6.11.6 Zusammenfassung

7. Spezialauswertung: Vergleich zwischen minderjährigen und erwachsenen Drogenprostituierten
7.1 Entwicklungsbedingungen
7.2 Einstieg in das Drogen- und Prostitutionsmilieu
7.3 Gewalterfahrungen während der Sexarbeit
7.4 Aktuelle Wohnsituation
7.5 Hilfenutzung
7.6 Zusammenfassung

6. Reichweite und Bedarfsorientierung des Sperrgebiet: Ergebnisse des einrichtungsbezogenen Interviews
8.1 Welche Drogenprostituierten werden erreicht?
8.1.1 Erreichbarkeit der Zielgruppe junger weiblicher Drogenprostituierter
8.1.2 Maßnahmen zur Verbesserung der Erreichbarkeit
8.1.3 Zusammenfassung
8.2 Mit welchen Interventionen wird auf die Problem- und Bedarfslagen der Zielgruppe reagiert?
8.2.1 Problemlagen der Drogenprostituierten aus Sicht der Mitarbeiterinnen
8.2.2 Interventionskonzepte zur Förderung von Stabilisierungsprozessen
8.2.3 Zielvorstellungen
8.2.4 Qualitätseinschätzung der Interventionen und Ziele
8.2.5 Zusammenfassung
8.3 Welche Reichweite und Grenzen weisen die vorhandenen Angebote auf?
8.3.1 Akzeptanz und Nutzung weiterführender Hilfen
8.3.2 Reichweite der Versorgungsangebote
8.3.3 Bedarfsorientierung der Versorgungsangebote
8.3.4 Maßnahmen zur Integrationsförderung
8.3.5 Grenzen der bestehenden Versorgungsangebote
8.3.6 Zusammenfassung
8.4 Wie müssen Interventionen zur Integrationsförderung zukünftig gestaltet sein?
8.4.1 Netzwerkbildung und Case-Management
8.4.2 Lebensbegleitung von jungen Drogenprostituierten
8.4.3 Nutzung vorhandener Ressourcen
8.4.4 Schaffung von geeigneten Wohn- und Therapieangeboten
8.4.5 Alternativen zur "verbindlichen" Unterbringung
8.4.6 Abbau von Diskriminierung durch Öffentlichkeitsarbeit
8.4.7 Evaluation zur Qualitätssicherung
8.4.8 Zusammenfassung

9. Schlussfolgerungen
9.1 Diskussion der zentralen Untersuchungsergebnisse
9.2 Diskussion der Hypothesen

10. Empfehlungen

Literatur


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