(Studien zur qualitativen Drogenforschung und akzeptierenden Drogenarbeit; Bd. 20)
Mit dieser sozial-ökologisch orientierten Evaluationsstudie zum Zusammenhang von Drogengebrauch und Präventionsmaßnahmen im Party-Setting wurde neben der explorativen Erfassung des Drogengebrauchs bei 385 Personen sowie der spezifischen Drogengebrauchsmuster im Techno- und Ravekontext versucht, speziell entwickelte Präventionsmedien (sog. Party-Drogen-Infocards) "vor Ort" auf ihre Zielgruppennähe und Akzeptanz zu überprüfen. Um prozeßhaft die subjektiven Wissensbestände und Erfahrungen mit Partydrogen (insbesondere Ecstasy) und die sie prägenden Umfeldbedingungen exemplarisch an zwei Orten (Münster und Essen) zu erfassen, wurde - wohl zum ersten Mal in der Partydrogenforschung - die aufwendige Kombination von qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden gewählt (Fragebogenerhebung, fokussierte Interviews, Behavior-Setting-Analysen).
Dieser Band zeigt in seinen Ergebnissen anschaulich auf, daß der Partydrogengebrauch nicht unabhängig vom "Lebensraum" der Techno- und Raveszene bewertet werden kann. Es sind wesentlich die Implikationen einer "neuen" Ausgehkultur, die spezifischen Gegebenheiten der "Locations", das veränderte Erleben von Raum und Zeit, der individuelle "Lifestyle" der Technoanhänger, die subtilen Codes der Vergemeinschaftung und die Verteilung von Schlüsselrollen, die innerhalb der Techno- und Ravegemeinschaft von Bedeutung sind. Die Akzeptanz einer sachgerechten Substanzaufklärung hängt wesentlich von der Vereinbarkeit der Herangehensweisen mit dem jeweiligen "Lebensraum" ab. Eine adressaten- und bedürfnisbezogene Zugangsweise entscheidet über die Adäquanz sekundärpräventiver Maßnahmen im Partydrogensetting. Abgeschlossen wird diese Forschungsarbeit durch die Formulierung konkreter Empfehlungen für akzeptanzorientierte Präventionsmaßnahmen.
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