Heroindampfscheibenwirbel

Eine kulturanthropologische und ethnopsychoanalytische Studie des Folienrauchens in Zürich zwischen 1990 und 1995

von Aarburg, Hans-Peter


(Studien zur qualitativen Drogenforschung und akzeptierenden Drogenarbeit; Bd. 19)


Das Folienrauchen verbreitete sich in der Schweiz anfangs der 90er Jahre rasch, wobei allerdings die Zahl der Heroinkonsumierenden insgesamt stabil blieb. Mit ethnographischen Mitteln wird hier diese Konsumform des Heroins in ihrem historischen und sozialen Kontext dargestellt. Objektive Rahmenbedingungen wie der Afghanistankrieg geraten dabei ebenso ins Blickfeld wie der öffentliche Umgang mit der zu Beginn des Jahrzehntes einsetzenden wirtschaftlichen Rezession. In Interviews mit rund 50 Jugendlichen wird insbesondere nach unerwartet vielfältigen und widersprüchlichen Formen meist unbewußten Nutzens gefragt, den die physische und soziale Selbstgefährdung den Drogenkonsumierenden bietet. Etwa den oft beklagten "Beschaffungsstress" einmal als haltgebende "Tagesstruktur" zu sehen, vermittelt wichtige Einblicke in die Mechanismen süchtigen Drogenkonsums. Wichtige Anhaltspunkte ergeben auch sorgfältig analysierte Ausdrücke des Zürcher Gassenslangs. Wie in einem Zerrspiegel lassen sich auch auf dieser sprachlichen Ebene karikierte konsumgesellschaftliche Werte wiedererkennen.


Inhalt:

Vorwort
Einleitung

  1. Annäherungen an das Thema
    1. Naturwissenschaftliche Zusammenhänge
      1. Zur Produktion der Opiate und des Kokains
      2. Medizinisch-pharmakologische Aspekte
      3. Schwarzmarkt und Konsumform
    2. Kulturgeschichtliche Zusammenhänge
      1. Zum historisch frühen Gebrauch des Opiums
      2. Opium im Fernen Osten
      3. Opium und Morphium in den USA und Europa
      4. Heroin vor 1960
      5. Heroin und Krieg
      6. Zur Geschichte des Heroinrauchens
    3. Statistische Daten zum Folienrauchen in der Schweiz
      1. Der allgemeine Heroin- und Kokainkonsum in der Schweiz
      2. Befragung kantonaler Drogendezernate
      3. Befragung ambulanter Drogenberatungsstellen
      4. 'Survey'-Befragungen
      5. Auswertung von Befragungen, die therapeutische und polizeiliche Institutionen durchgeführt hatten
  2. Methodologische Schwierigkeiten
    1. Begriffliche Fallen
      1. 'Drogen'
      2. 'Sucht'
      3. 'Einstieg'
      4. 'Umstieg' / 'Ausstieg'
      5. Begriffsverwirrungen
    2. Tabuisierte Erfahrungen
    3. Analyseebenen
    4. Zum praktischen Vorgehen
  3. Biographische Portraitskizzen
  4. Das Reden über Drogenwirkungen
    1. Sprachlich fassbare Dimensionen subjektiver Erfahrungen
    2. 'einfahren': sich überwältigen lassen
    3. 'Scheiben': sich isolieren
    4. 'drauf sein': sich tragen lassen
    5. 'hineingeraten': sich hineinwirbeln lassen
  5. Der tyrannische Teddybär (1): Sein Schutz als Bedrohung
  6. Der tyrannische Teddybär (2): Seine Bedrohung als Schutz
    1. Das vielfältig nützliche 'Modell des Fehlverhaltens'
    2. Ambivalenz des adoleszentären Aufbruchs
    3. Verklammerung mit den Eltern
    4. Sabotage von Ausbildung und beruflichen Möglichkeiten
    5. Schutz vor Sexualität
    6. Geschäftigkeit als Halt
    7. Abwehr von Scham
    8. Eine Struktur im Chaos
  7. Das unheimliche Sakrament
    1. Das Tändeln mit der Gefahr
    2. Gegenwelten
    3. Sirenen
    4. Das Sakrament des Ordals
    5. Der sprudelnde Apfel des Bewußtseins
      1. Die bedrohte Identität
      2. Ein ethnopsychoanalytisches Persönlichkeitsmodell
      3. Das zweifach angewandte Sakrament
        Franz Kafka: Das Schweigen der Sirenen
  8. Vom sozialen Nutzen des Drogenkonsums
    1. Mattscheibenliturgie
    2. Zielscheiben
    3. Die Welt ist keine Scheibe
Liste der interviewten Personen
Beispiel eines verschriftlichten Interviews
Daten-Raster
Literatur


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