Kriminalität und Kriminalisierung drogengebrauchender Frauen

Zurhold, Heike


(Studien zur qualitativen Drogenforschung und akzeptierenden Drogenarbeit; Bd. 18)


Die vorliegende Arbeit versucht den Zusammenhang zwischen Kriminalität und Kriminalisierung drogengebrauchender Frauen kritisch zu analysieren, die gegenwärtige justitielle Sanktionspraxis aufzuarbeiten und Möglichkeiten von Depönalisierungsprozessen aufzuzeigen.
Dieser Band zielt darauf, gängige Stereotypisierungen über Drogengebraucherinnen und ihre "Abweichung" durch eine "dichte" Beschreibung der variablen und komplexen Lebensstile drogengebrauchender Frauen zu relativieren. Vor dem Hintergrund einer systematischen Analyse der tatsächlichen Auswirkungen von Strafverfolgung und Kriminalisierung für das Justizsystem einerseits und für die Betroffenen andererseits, werden in diesem Buch erstmalig konkrete Maßnahmen von Depönalisierungsstrategien als Haftvermeidungsmöglichkeiten im Rahmen des geltenden BtMGs entwickelt. Dabei wird auch die Frage beantwortet, ob Sanktionierung und Pönalisierung gemessen an den eigentlichen Zielen und den realen Folgen überhaupt zweckgemäß ist. Abgeschlossen wird diese Studie denn auch durch die Skizzierung einer entpönalisierenden Drogen- und Kriminalpolitik.


Inhalt:

Ein kulturgeschichtliches Vorwort
  1. Einleitung
  2. Dekonstruktion von Kriminalitäts- und Drogenmythen und ihrer normativen Funktion
    1. Phänomenologie der Kriminalität und Sanktionierung von Frauen
    2. Eindimensionalität versus Komplexität der Drogenentwicklungsverläufe bei Frauen
    3. Prämissen paternalistischer Drogen-Kriminalpolitik
    4. Fazit
  3. Die Un-Zweckmäßigkeit selektiver Drogenprohibition und Pönalisierung
    1. Das Strafkonzept des BtMG: Anwendung und Reformen
    2. Das Drogenstrafrecht im (Miß-)Verhältnis zu den Strafrechtsprinzipien
    3. Das Scheitern offizieller Strafzwecke
      1. Die Wirksamkeit strafrechtlicher Generalprävention
      2. Die Wirksamkeit strafrechtlicher Spezialprävention
    4. Fazit
  4. Lebenswelten von Drogengebraucherinnen zwischen Szene und Justiz
    1. Forschungsstand zur Drogendelinquenz von Frauen
    2. Legale finanzielle Ressorcen
      1. Indirekte, nicht drogenbezogene Beschaffungskriminalität
      2. Direkte Beschaffungskriminalität: Drogenhandel, Drogenverkauf
      3. Wechselwirkungen zwischen Drogenverbot, Drogenkonsum und Drogendelinquenz
    3. Kriminalisierungsstrukturen: Sanktionsverhalten von Staatsanwaltschaft und Gericht
    4. Fazit
  5. Zur Situation drogengebrauchender Frauen im Strafvollzug
    1. Die "totale Institution" Strafvollzug zwischen Abstinenzparadigma und drogenbestimmtem Vollzugsalltag
    2. Gesundheitliche Haftrisiken: Medizinische Unterversorgung und Infektionskrankheiten
    3. Psycho-soziale Auswirkungen der Inhaftierung
    4. Fazit
  6. Ergebnisorientierte Zusammenfassung
  7. Strafrechtsimmanente Möglichkeiten der Depönalisierung
    1. Drogenpolitische Maßnahmen zur Haftvermeidung
    2. Alternativen zur Haft im Bereich des Strafrechts
      1. Senkung des Strafrahmens
      2. Ausdehnung des Opportunitätsprinzips
      3. Verstärkter Rückgriff auf die Bewährungsmöglichkeiten gemäß §56 und 57 StGB
      4. Verstärkte Anwendung des §35ff BtMG im Sinne "Ambulanter Therapie"
    3. Angebote zur Haftvermeidung im Bereich der Drogenhilfe
      1. Ausweitung des Substitutionsangebotes
      2. Einrichtung einer "Drogengerichtshilfe"
      3. Hilfen für straffällige Drogengebraucherinnen
    4. Sanktionverzicht im Bereich des justitiellen Entscheidungsvehaltens
      1. Vermeidung von U-Haft durch Entkräftung der Haftgründe
      2. Behandlung des Umgangs mit Drogen in geringen Mengen als Ordnungswidrigkeit
      3. Fortbildung
  8. Schlußwort
Literatur



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