(Intercultural Music Studies Vol.: 16)
Zum Beginn des 21. Jahrhunderts macht sich die größte Einwanderergemeinde Portugals insbesondere musikalisch bemerkbar. Brasilianische MusikerInnen verwandeln Lissabon in ein vibrierendes Zentrum ihrer Musik. Das brasilianische und portugiesische Publikum profitiert dabei von der regelmäßigen Live-Musik in Diskotheken, Restaurants, Bars und anderen Bühnen.
Die Autorin zeichnet anhand von einzelnen brasilianischen Künstlern und ihrer Biographien ein detailliertes Bild dieser regen musikalischen Produktion in der europäischen Hauptstadt. Der methodische Ansatz bringt dabei in neuer Form qualitative und ethnomusikologische Untersuchungsweisen zusammen. In der Darstellung können dadurch sowohl die individuelle Situation als auch der übergreifende Diskurs dieser lokalen MusikerInnen berücksichtigt werden.
Die Untersuchung von Christine Dettmann stellt einen wichtigen Beitrag zu einer neuen Fokussierung der ethnomusikologischen Forschung auf das Lokale und auf seine Bedeutung für die Theoriebildung der Musikforschung des Neuen Europas dar. Sie sollte zur Pflichtlektüre der Musikethnologie gehören, und zwar im deutschen, englischen und portugiesischen Sprachraum.
Philip V. Bohlman, University of Chicago
Mit ihrer Fallstudie hat Christine Dettmann nicht nur eine bisher wenig beachtete Musikerkultur für die Wissenschaft erschlossen, sondern dabei auch einen wichtigen Beitrag zu dem gesamten Themenkomplex Musik und Migration in Europa geleistet.
Britta Sweers, Universität Bern
Inhalt
Vorwort | |
Danksagung | |
Einleitung |
I. (K)ein theoretischer Rahmen
1. | Die Theorie in der Ethnographie |
1.1 | Die Theorie in der Ethnographie |
Der Anfang | |
Das Vorgehen während der Feldforschung | |
1.2. | Theorien auf dem Prüfstand |
Die Anforderung an eine Ethnographie | |
Theorien auf dem Prüfstand | |
Entwicklungen in der Ethnomusikologie | |
Das Konzept der Identität | |
Theoretische Ausgangsbedingungen | |
1.3 | (K)ein theoretischer Rahmen |
2. | Der theoretisch-praktische Rahmen |
2.1 | Von der Praxis in die Theorie |
Der Umgang mit sprachlichen Äußerungen | |
Der Umgang mit Musik | |
Zur Sprache erst kommen | |
2.2 | Von der Theorie in die Praxis |
Die Struktur der Arbeit | |
Die Reichweite der Schlussfolgerungen |
II. Der Migrationskontext
1. | Die brasilianische Einwanderung nach Portugal |
Brasilien als Land der Auswanderung | |
Portugal als Land der Einwanderung | |
Der Beginn der brasilianischen Einwanderung nach Portugal | |
Die "zweite Welle" der brasilianischen Einwanderung | |
Auf dem Weg zu einem anerkannten Aufenthaltsstatus | |
2. | Individuelle Biographien der Einwanderung |
2.1 | Kurzporträts |
(1) Silvia Nazario – (2) Pedro Moreno – (3) Rosely Sousa – (4) Tata Pires – (5) Renato Correa – (6) Marcelo Penna – (7) Fernando Terra – (8) Ronaldo Batista de Lima – (9) Rita de Cassia – (10) Elis Sampaio – (11) Toque de Classe: Jefferson A. Negreiros, Genilson de Oliveira – (12) Terra Brasil: Saulo Ferreira, Rodrigo Almeida – (13) Sergio Zurawski | |
2.2 | Der Begriff der "Migration" |
3. | Brasilianische Musiker in Portugal |
3.1 | Das Berufsbild des "Musikers" |
Der künstlerische Werdegang | |
Weibliche Blickwinkel | |
3.2 | Die Arbeit der Musiker im Migrationskontext |
Arbeitsmigration und musikalischer Ausdruck | |
Die Folgen der portugiesischen Gesetzeslage | |
Vorurteile auf dem Arbeitsmarkt |
III. Die musikalische Praxis
1. | Brasilianische Musik in Portugal |
"Musica Brasileira" &bndash; Brasilianische Musik | |
Brasilianische Musik in Portugal | |
Telenovelas und Musik in Portugal | |
Portugiesisches Selbstverständnis in der Musik | |
2. | Das Repertoire der Musiker |
2.1 | Das Covern |
Die eigenständige Interpretation | |
Begleiter durch Zeit und Raum | |
Im Netz von Sympathie und finanziellen Abhängigkeiten | |
Zusammenfassung Covern | |
2.2 | Die Zusammenstellung des Repertoires |
Entscheidungen zur musikalischen Praxis | |
2.3 | Der Genre-Diskurs |
Der Begriff des Diskurses | |
Der Genre-Diskurs | |
Die Gültigkeit des Genre-Diskurses in der Untersuchung | |
Zusammenfassung | |
3. | Das kulturelle Terrain in Lissabon |
3.1 | Das kulturelle Terrain |
Die "Positionierung" vor dem Markt | |
Die Wahl des Auftrittsortes | |
3.2 | Die Gruppe der Musiker |
Formen der Zusammenarbeit | |
Soziale Differenzierungen | |
4. | Der Genre-Diskurs als Prisma |
Ein zusammenfassender Rückblick | |
Motivforschung | |
Beobachtungen aus der Nach-Forschung |
IV. "Site-Seeing"
1. | Was heißt "lokal"? |
2. | Site-Seeing in einer Disko, einem Restaurant und einer Bar |
2.1 | Disko |
Disko "Armazem F" (28.06.2003) | |
Repertoireausschnitt Disko | |
Toque de Classe – Jefferson A. Negreiros: Repertoire | |
Toque de Classe – Jefferson A. Negreiros: Bestreben um Sichtbarkeit | |
2.2 | Restaurant |
Restaurant "Atira-te ao Rio" (26.09.2003) | |
Repertoireausschnitt Restaurant | |
Renato Correa: Repertoire | |
Renato Correa: Bestreben um Sichtbarkeit | |
2.3 | Bar |
Bar "Netjazzcafe" (01.08.2003) | |
Repertoireausschnitt Bar | |
Fernando Terra: Repertoire | |
Fernando Terra: Bestreben um Sichtbarkeit | |
2.4 | Zusammenfassung "Site-Seeing" |
Tendenzen im Repertoire | |
Die Dynamik des kulturellen Terrains |
V. Resümee
1. | Zusammenfassung |
2. | Ausblick |
Stimmen aus Brasilien | |
"Ernste" und andere Musik | |
Konsequenzen f&uumL,r die Forschung |
VI. Bibliographie
1. | Wissenschaftliche Veröffentlichungen |
2. | Presse/Journalistische Veröffentlichungen |
3. | Diskographie |
VI. Anhang
1. | Nummerierte Interviewauszüge |
2. | Abbildungsverzeichnis |
3. | Audio-CD Trackliste |
Index
English Summary