(Am Zügel der Evolution Bd. 6)
Allergien haben in westlichen Ländern in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen.
Obwohl die Gründe trotz umfangreicher Forschungen nicht vollständig aufgeklärt sind,
wird doch oft der "moderne" Lebensstil für diese bedenkliche Entwicklung verantwortlich
gemacht: Luftverschmutzung, Chemikalien in Nahrungsmitteln, Dynamisierung und
Stress. All dies sind Entwicklungen in unserem heutigen Leben, von denen die Menschen
auf der tropischen Insel Karkar an der Nordostküste von Papua Neuguinea (noch?) verschont
geblieben sind.
Die "Urwaldhypothese" besagt, dass ein traditioneller Lebensstil vor Allergien zu schützen
vermag. Mit zunehmender Globalisierung, Modernisierung und Verwestlichung der Welt
verbleiben jedoch immer weniger weitgehend "unberührte" Regionen wie KarKar, in denen
wir die Urwaldhypothese überprüfen können. Deshalb ist es von großem Interesse, wie
häufig die Erkrankungen Heuschnupfen, allergisches Asthma und atopisches Ekzem (Neurodermitis)
auf der entlegenen Insel vorkommen, und wie sich der beginnende Kontakt mit
dem westlichen Lebensstil auf die Allergieprävalenz in den leichter zugänglichen Küstendörfern
auswirkt. Dieses Buch informiert nicht nur über Allergie und Sensibilisierungen
der KarKar Insulaner (20 RAST, 21 Prick Werte und Gesamt IgE), sondern es vermittelt
ebenso ein detailliertes Bild der Umwelt- und Lebensbedingungen der Menschen auf dieser
melanesischen Insel.
Oliver Herbert ist Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Allergologe und Medizinanthropologe.
Nach seinem Studium der Humanmedizin und Promotion an der Technischen
Universität München absolvierte er seine Weiterbildung zum Hautarzt in München
und Sydney, Australien. Am Institut für Völkerkunde der Ludwig-Maximilians-Universität
München promovierte er über das Verständnis von Krankheit und Tod bei den KarKar
Insulanern auf Papua Neuguinea.
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. med. Dr. phil. Johannes Ring
Inhalt:
Geleitwort von Prof. Dr. med. Dr. phil. Johannes Ring | |
Inhaltsverzeichnis | |
1. | Einleitung |
1.1 | Zielsetzung und Struktur der Studie |
1.2 | Immunologische Grundlagen: Allergie und Atopie |
2. | Untersuchungsort, Probanden und Testmethoden |
2.1 | Ort der Untersuchung |
2.1.1 | Papua Neuguinea |
2.1.2 | Madang Province, KarKar Island |
2.1.3 | Die untersuchten Dörfer |
2.2 | Die Probanden |
2.3 | Testmethoden |
2.3.1 | Die Haut Prick Testung |
2.3.2 | Die Blutuntersuchung: In-vitro Testungen |
2.3.3 | Statistik |
3. | Ergebnisse |
3.1 | Anamnestische Angaben der Probanden – Die traditionelle Lebensweise |
3.1.1 | Altersstruktur und Geschlechterverteilung |
3.1.2 | Das Stillen der Kinder |
3.1.3 | Kindheit auf KarKar Island |
3.1.4 | Tierhaltung |
3.1.5 | Infektionen |
3.1.5.1 | Parasitäre Infektionen: Wurmerkrankungen (Helminthosen) |
3.1.5.2 | Parasitäre Infektionen: Malaria |
3.1.5.3 | Bakterielle Infekte: Tuberkulose |
3.1.5.4 | Virale Infekte: Hepatitiden und HIV |
3.1.5.5 | Pilzinfektionen: Pityriasis versicolor und Tinea |
3.1.6 | Nahrungsmittelunverträglichkeiten |
3.1.7 | Kontaktallergien - Typ IV-Allergien |
3.2 | Haut Testung: Die Prick Ergebnisse |
3.2.1 | Überblick über die Prick Ergebnisse |
3.2.2 | Prick Ergebnisse auf Hausstaubmilbenextrakte |
3.2.2.1 | Häufigkeit und Stärke positiver Hautreaktionen |
3.2.2.2 | Sehr hohe Korrelation der Prick Ergebnisse von Dermatophagoides pteronyssinus und Dermatophagoides farinae |
3.2.3 | Prick Ergebnisse auf Kakerlakenextrakte |
3.3 | In-vitro Testung: Gesamt-IgE und spezifisches IgE (RAST) |
3.3.1 | Gesamt-IgE Werte |
3.3.2 | Spezifisches IgE - RAST Ergebnisse |
3.3.2.1 | Überblick über die Sensibilisierungshäufigkeiten |
3.3.2.2 | Sensibilisierungen gegen Hausstaubmilben |
3.3.2.3 | Sensibilisierungen gegen Schaben |
3.3.2.4 | Sensibilisierungen gegen Nahrungsmittel |
3.3.2.5 | Sensibilisierungen gegen Tierepithelien |
3.3.2.6 | Sensibilisierungen gegen Pollen |
3.3.2.7 | Sensibilisierungen gegen Latex |
3.3.2.8 | Sensibilisierungen gegen Gummi arabicum |
3.4 | Zusammenfassung von Prick- und RAST-Ergebnissen |
3.4.1 | Prick- und RAST-Ergebnisse auf Aeroallergene |
3.4.2 | Prick- und RAST-Ergebnisse auf Nahrungsmittel |
3.4.3 | Korrelation von Prick- und RAST-Ergebnissen beider Milbenspezies |
3.5 | Die Personen mit einer atopischen Erkrankung |
3.5.1 | Die beklagten atopischen Symptome |
3.5.2 | Einteilung der Personen mit atopischer Erkrankung nach der Stärke der klinischen Manifestationen |
3.5.3 | Einzelbetrachtung der 13 Personen mit atopischer Erkrankung |
3.5.4 | Überblick über die diagnostizierten atopischen Erkrankungen |
3.5.5 | Häufigkeit der diagnostizierten Atopiemanifestationen |
3.5.6 | Häufigkeit der verschiedenen Auslöser für atopische Symptome |
3.5.7 | Kein Vorkommen atopischer Erkrankungen im Inselinneren |
3.5.8 | Vergleich des Inselinneren mit den Küstendörfern |
3.6 | Vergleich der Personen mit atopischer Erkrankung mit den Personen ohne atopische Erkrankung |
3.6.1 | Zusammenhang von atopischen Erkrankungen und Geschlecht |
3.6.2 | Zusammenhang von atopischen Erkrankungen und sozioökonomischem Status |
3.6.3 | Zusammenhang von atopischen Erkrankungen und Vererbung |
3.6.4 | Zusammenhang von atopischen Erkrankungen und Familiengröße |
3.6.5 | Zusammenhang von atopischen Erkrankungen und Tierhaltung |
3.6.6 | Zusammenhang von atopischen Erkrankungen und Infektionen |
3.6.7 | Zusammenhang von atopischen Erkrankungen und Acetylsalicylsäure |
3.6.8 | Zusammenhang von atopischen Erkrankungen und Prick Ergebnissen |
3.6.9 | Zusammenhang von atopischen Erkrankungen und Gesamt-IgE |
3.6.10 | Zusammenhang von atopischen Erkrankungen und RAST Ergebnissen |
4. | Diskussion |
4.1 | Studienkonzeption |
4.2 | Schwierigkeiten bei der Studiendurchführung |
4.3 | Geringe Prävalenz atopischer Erkrankungen auf KarKar Island |
4.4 | Geringe Prävalenz atopischer Erkrankungen auf KarKar Island trotz hoher Antigenbelastung, starker RAST Sensibilisierungen und hoher Gesamt-IgE-Werte |
4.4.1 | Hohe Antigenbelastung |
4.4.2 | Starke Sensibilisierung |
4.4.3 | Die Bedeutung von Prick- und RAST-Ergebnissen für die Diagnostik atopischer Erkrankungen auf KarKar Island |
4.4.4 | Hohe Gesamt-IgE Werte |
4.5 | Relevante Allergene für die Auslösung atopischer Erkrankungen auf KarKar Island |
4.5.1 | Die Hausstaubmilben und Blomia tropicalis |
4.5.2 | Die Kakerlaken |
4.5.3 | Andere Aeroallergene: Schimmelpilze, Pollen und Tierepithelien |
4.5.4 | Besonderheiten auf KarKar Island: Betelabusus und Spulwürmer |
4.6 | Die traditionelle Lebensweise als mögliche Ursache für die niedrigePrävalenz von atopischen Erkrankungen auf KarKar Island |
4.6.1 | Überblick über Zeichen einer traditionellen Lebensweise |
4.6.2 | Belege für eine traditionelle Lebensweise auf KarKar Island |
4.6.3 | Mögliche Kausalität der traditionellen Lebensweise für die niedrige Prävalenz atopischer Erkrankungen auf KarKar Island |
4.7 | Zurückdrängung der traditionellen Lebensweise als mögliche Ursache für eine höhere Prävalenz von atopischen Erkrankungen in den Küstendörfern |
4.7.1 | Höhere Prävalenz atopischer Erkrankungen in den Küstendörfern |
4.7.2 | Erklärungsmöglichkeiten für die höhere Prävalenz atopischer Erkrankungen in den Küstendörfern |
4.8 | Zusammenfassende Schlussbetrachtung |
5. | Anhänge |
6. | Literaturverzeichnis |