Wilhelm Breitenbach (1856 - 1937) Zoologe, Verleger und Monist

Eine Analyse seines Wirkens

Nöthlich, Rosemarie

(Ernst-Haeckelhaus-Studien Bd. 11)


Wissenschaftspopularisierung um 1900 in Deutschland war eine facettenreiche Erscheinung. Besondere Bedeutung in diesem Kontext hatte die Evolutionslehre Darwins, die von dem deutschen Zoologen Ernst Haeckel (1834 – 1919) propagiert wurde und bis in die Bereiche von Philosophie, Literatur und Kunst vordrang. Während die Erscheinungsformen dieser Popularisierung in den vergangenen Jahren mehr in den Mittelpunkt des wissenschaftshistorischen Interesses rückten, bleiben die eigentlichen Akteure dieser Bewegung noch oft im Hintergrund.
Das Leben und Wirken des Zoologen und Verlegers Wilhelm Breitenbach (1856 – 1937) ist heute weitestgehend vergessen. Dabei zählte Breitenbach zu den wichtigsten Akteuren bei der Organisation des Deutschen Monistenbundes, versuchte die haeckeltreue Linie desselben mitzubestimmen und war als Verleger, Schriftsteller und Vortragsredner an der Verbreitung darwinistischen Gedankengutes maßgeblich beteiligt.
In Teil I des vorliegenden Bandes wird erstmals die Biographie Breitenbachs erschlossen und somit gleichzeitig sein Werdegang als Wissenschaftspopularisator beleuchtet. Dabei wird dem Leser umfangreiches, bislang unbekanntes Quellen- und Bildmaterial offeriert. Der Werdegang Wilhelm Breitenbachs steht auch für die Herausbildung des Berufsbildes "Populärwissenschaftler" oder "Bildungsvermittler" als Vorläufer des modernen Wissenschaftsjournalisten.
Ähnlich wie der erfolgreiche Wissenschaftspopularisator Wilhelm Bölsche (1861 – 1939) stand auch Breitenbach in einem engen Briefwechsel mit Haeckel, der zugleich einen bedeutenden Fundus an Fakten zur Geschichte des Monistenbundes darstellt. Im zweiten Teil dieses Bandes ist dieser umfangreiche Briefbestand dokumentiert. Der Briefwechsel gibt Einblicke in den Gedankenaustausch von Haeckel und Breitenbach, reflektiert wissenschaftshistorische wie kultur- und zeitgeschichtliche Aspekte, aber auch das persönliche Verhältnis zueinander.


Inhalt:

Teil I: Monographie zu Wilhelm Breitenbach 2
I.Einleitung
I.1.Thematische Einführung
I.2.Ein Resümee zur Forschungslage
I.3.Literaturüberblick zur Forschungslage: Wissenschaftspopularisierung
I.4. Zur Quellenlage dieser Arbeit
II. Zum Werdegang eines Populärwissenschaftlers
II.1.Biographische Vorbemerkungen
II.2.Vom Natur- zum Populärwissenschaftler
II.2.1.Brasilienaufenthalt – Erfahrung und Wendepunkt
II. 2.2.Hinwendung zum Journalismus
II. 2.3.Breitenbachs Wirken in naturwissenschaftlichen bzw. Naturkundevereinen
II.2.3.1.Der naturwissenschaftliche Verein zu Krefeld
II.2.3.2. Der Naturkunde-Verein zu Bielefeld
II.2.4.Gemeinsame Buchprojekte Haeckels und Breitenbachs
II.2.4.1. Die Natur als Künstlerin
II.2.4.2.Monistische Bausteine
II.3.Der Verleger, Herausgeber und Monist
II.3.1."Gemeinverständliche Darwinistische Vorträge und Abhandlungen"
II.3.1.1.Das Buchprojekt
II.3.1.2.Die Beiträge des Haeckel-Assistenten Heinrich Schmidt
II.3.1.3.Breitenbachs Beiträge in dieser Schriftenreihe
II.3.2.Die monistische Vereinsarbeit Wilhelm Breitenbachs
II.3.2.1.Die Gründungsphase des Deutschen Monistenbundes
II.3.2.2.Die "Neue Weltanschauung" – das beste monistische Blatt
II.3.2.3.Die Kritik Breitenbachs am Deutschen Monistenbund
II.3.2.4.Gründung des "Humboldtbundes"
II.3.2.5.Beziehung Breitenbachs zum Deutschen Monistenbund nach 1911
II.3.2.6.Monistenbund und Humboldtbund während des Ersten Weltkrieges und der Reorganisationsversuch der monistischen Bewegung durch Haeckel und Breitenbach
III.Zusammenfassung
IV.Bibliographie von Wilhelm Breitenbach
V.Quellen- und Literaturverzeichnis

Teil II: Wilhelm Breitenbach - Ernst Haeckel Briefwechsel 1877-1919

VI.Editorische Vorbemerkungen
VII.Briefe
VIII.Glossar
IX.Personenverzeichnis
X.Abbildungsverzeichnis
XI.Danksagung





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