(Ernst-Haeckelhaus-Studien Bd. 1)
Um 1900 formierte sich unter der Bezeichnung "Monismus" ein in seinen Detaillierungen vergleichsweise heterogenes Aussagengefüge, dessen wesentlich einendes Unterfangen es war, ausgehend von einer Analyse des naturwissenschaftlichen Kenntnisstandes eine umfassende, auch ethisch-philosophisch ausgereifte Theorie zu entwickeln, die jede dualistische Auffassung (Entgegensetzung von Geist und Materie, von Gott und Welt etc.) zurückwies. Zu den prominentesten Wissenschaftlern dieser Zeit, die - in unterschiedlichen Ausprägungen - monistische Positionen vertraten, gehörten Ernst Haeckel, Wilhelm Ostwald, Ernst Mach und August Forel. Mit der Gründung des Deutschen Monistenbundes 1906 wurde ein übergreifender organisatorischer Rahmen für die praktische Umsetzung dieser theoretischen Überzeugungen geschaffen. Monismus und die entsprechenden Gegenbewegungen wurden zu einem zentralen Kulturfaktor der Zeit um 1900.
Die vorliegende Bibliographie schließt eine Lücke in der bisherigen wissenschaftshistorischen Literatur, in der eine eingehende analyse der Publikationsstrukturen der monistischen und antimonistischen Vereinigungen dieser Zeit bisher fehlte. Basierend auf einem Ausgangsmaterial von 35.000 bibliographischen Quellen findet sich hier erstmals die relevante Literatur zum Deutschen Monistenbund, zum Keplerbund und zum Humboldt-Bund einschließlich des monistischen Schrifttums der jeweiligen Vereinsvorsitzenden sowie zu Paul Carus, dem Herausgeber der amerikanischen Zeitschrift "The Monist".
Die Bibliographie erschließt damit auch die relevanten Monographien und Zeitschriftenartikel zur monistischen und antimonistischen Literatur. Ein vollständiges Autorenregister und ein umfangreicher Anlagenteil, der Aufschluß über die wichtigsten Zahlen und Organisationsstrukturen der genannten Vereinigungen gibt, ergänzen den Band.
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