(Ethnomedizin und Bewußtseinsforschung / Historische Materialien Vol.: 2)
Reprint der Ausgabe Leipzig 1927, mit einem neuen Vorwort und einer Auswahlbibliographie von Christian Rätsch
"Es gibt ein Gewächs, das Peyotl heißt. Es wächst in den nördlichen Teilen des Landes. Wer davon ißt oder trinkt, sieht zum Lachen reizende oder erschreckende Dinge. Das Gewächs läßt Furcht, Durst und Hunger vergessen. Wer Peyotl ißt, kann in die Zukunft sehen."
So schrieb der Chronist des 16. Jahrhunderts, Bernardino de Sahagún, über eine heilige Pflanze der mexikanischen Indianer. Peyote ist nur eine der psychedelisch wirksamen Pflanzen der Neuen Welt, die nach Auskünften der Indianer hellseherische oder telepathische Phänomene auslösen. Zu Anfang des Jahrhunderts haben aufgeschlossene Europäer mit den heiligen Pflanzen der Indianer experimentiert und unter Einfluß von Peyote oder Ayahuasca hellseherische Fähigkeiten beobachtet. In der, in den zwanziger Jahren erschienenen, grundlegenden Arbeit von Rouhier wird dieser spannende und bislang nur wenig erforschte Aspekt der Ethnopharmakologie untersucht.