Darwinismus und/als Ideologie

Hg.: Hoßfeld, Uwe & Brömer, Rainer

(Verhandlungen zur Geschichte und Theorie der Biologie Band 6)


"Die Ideologie! Sie ist es, die der bösen Tat die gesuchte Rechtfertigung und dem Bösewicht die nötige zähe Härte gibt. Jene gesellschaftliche Theorie, die ihm hilft, seine Taten vor sich und vor den anderen reinzuwaschen, nicht Vorwürfe zu hören, nicht Verwünschungen, sondern Huldigungen und Lob. So stärkten sich die Inquisitoren am Christentum, die Eroberer an der Erhöhung der Heimat, die Kolonisatoren an der Zivilisation, die Nationalsozialisten an der Rasse, die Jakobiner [...] an der Gleichheit, an der Brüderlichkeit und am Glück der künftigen Generation. Dank der Ideologie war es dem 20. Jahrhundert beschieden, die millionenfache Untat zu erleiden. Sie ist nicht zu leugnen, nicht zu umgehen, nicht zu verschweigen [...]" (A. Solschenizyn im Archipel Gulag 1974).

Als 1859 Charles Darwins epochemachendes Werk Origin of Species erschien, konnte dieser nicht ahnen, dass die Diskussion um dessen Inhalte bis in die heutige Zeit andauern und im Verlauf der Jahrzehnte in verschiedenen gesellschaftlichen Systemen unterschiedliche, z.T. unheilvolle Schicksale heraufbeschwören sollte. Am Beispiel der Geschichte des Darwinismus wird deutlich, wie schwer eine klare Trennung von Wissenschaft und Ideologie ist. Eine solche Abgrenzung existiert praktisch nicht und wird in der Wirklichkeit vielmehr nur in Begriffen, Definitionen und Vorstellungen dargestellt, wobei sich im Laufe der gesellschaftlichen Entwicklung Ideologie und Wissenschaft stets wechselseitig beeinflussten. So übernahm die Ideologie von der Wissenschaft teilweise deren Konzepte und Begrifflichkeiten, die Wissenschaft von der Ideologie deren wissenschaftspolitische Denkweisen und Sprache.
Die in diesem Band versammelten Studien zeigen nun an ausgewählten Fallbeispielen (Sowjetunion, USA, Deutschland, Frankreich, Ostasien) die Vielfalt der Vernetzung von Wissenschaft und Ideologie innerhalb verschiedener gesellschaftlicher Systeme der letzten beiden Jahrhunderte auf. Damit wird zugleich eine Lücke in der bisherigen Wissenschaftsgeschichtsschreibung geschlossen und deutlich gemacht, dass es heutigen und zukünftigen Wissenschaftlergenerationen vorbehalten bleibt, dieses z.T. unrühmliche und dunkle Kapitel von Wissenschaftsgeschichte aufzuhellen. Da die ideologisch-politischen Ressentiments auf beiden Seiten der politischen Weltsysteme großenteils gefallen zu sein scheinen, sollte diese Chance genutzt werden!

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