Schichtentheorienin Psychiatrie und Psychologie
Schmidt, Sebastian
(Bewusstsein – Kognition – Erleben; Bd. 6)
- 2018
- 160 S.
- DIN A 5
- dt.
- EUR 28,00
- ISBN 978-3-86135-234-1
Zwischen 1920 und 1960 wurde eine Reihe von Modellen der menschlichen Psyche entwickelt, die als Schichtentheorien bezeichnet werden. Die Persönlichkeit wird darin aufgefasst als ein Zusammenspiel von hierarchisch gegliederten Funktionsbereichen des Gehirns; den vitalen, emotionalen und geistigen "Schichten". Diese Paradigmen fanden Verbreitung in der deutschsprachigen Persönlichkeitspsychologie und wurden genutzt, um psychische Erkrankungen und veränderte Bewusstseinszustände zu interpretieren. In einigen modernen
psychiatrischen und neurobiologischen Konzepten finden sich Fortsetzungen derartiger Theorieansätze bis in die heutige Zeit.
Die vorliegende Arbeit liefert die erste und umfassende Darstellung schichtentheoretischer Konzepte in der Psychologie und Psychiatrie. Sie erschließt dem Leser eine bedeutende Epoche
psychiatrischer und psychologischer Theoriebildung.
Dr. med. Sebastian Schmidt, D.E.S.A., *1981, ist Facharzt für Anästhesiologie. Studium der Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover. Zweijährige Ausbildung an
der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (Zentrum für Forensische Psychiatrie). Dort Teilnahme an philosophischpsychopathologischen Kolloquien und psychoanalytischen
Supervisionen (u.a. bei Prof. Paul Hoff). Promotion mit der vorliegenden Arbeit bei Prof. Torsten Passie an der Medizinischen Hochschule Hannover.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Danksagung
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
I. Einleitung
II. Ursprünge und Entwicklung der Schichtentheorie
1. Antike Vorläufer
a) Vorgeschichtlich
b) Platon
c) Aristoteles
2. Moderne Vorläufer
a) Philosophen
b) Hirnforscher
c) Psychologen
d) Psychiater
e) Synopsis
III. Theorien
1. Schichtentheorien
a) Klinisch-psychopathologische Schichtenlehre (H.F. Hoffmann)
b) Schichtung der Persönlichkeit – Relationen von Bios und Logos (E. Rothacker)
c) Charakterologie im Zeichen der Schichtung (Ph. Lersch)
d) Synopsis der Schichtenmodelle (R. Thiele)
e) Verhältnisse und Prozesse der Schichtung (K. Strunz)
f) Dynamische Persönlichkeitslehre (H. Thomae)
g) Schichtenpsychologie in der Strukturpsychologie (A. Wellek)
h) Weitere schichtentheoretische Ansätze (P. Janet, R. Heiss, M. Kastor)
2. Abbautheorien
a) Zerebrale Evolution und Dissolution (J. H. Jackson)
b) Experimentelle Abbaustudien (G.A. Lienert)
c) Schichtpsychopathologie symptomatischer Psychosen (J.M. Burchard)
3. Neuere physiologische Schichtenmodelle
a) Neurophysiologisches Schichtenmodell (P.D. MacLean)
b) Hierarchie der Informationsverarbeitung zentralnervöser Systeme (R. Kötter und N. Scherbaum)
c) Veränderte Bewusstseinszustände und funktionelle Hypofrontalität (A. Dietrich)
IV. Psychisch Abnormes und Schichtentheorie
1. Psychische Erkrankungen
a) Psychopathische Persönlichkeiten (E. Braun, E. Kahn, J.H. Schultz, H.F. Hoffmann)
b) Strukturpsychopathologie (N. Petrilowitsch)
c) Genetisch-dynamische Organisation des Psychischen (H. Ey)
d) Schichtentheoretische Aspekte in der gestaltanalytischen Betrachtung von Psychosen und in der Konstitutionstypologie (K. Conrad)
e) Psychopathologie auf der Basis von hierarchischen Integrationsebenen des Verhaltens und der Hirnstruktur (D. Ploog)
f) Paläoanthropologie und Psychose (R. Bilz)
g) Paranoider Erlebniswandel als Ausdruck phylogenetischer Regression (K. Heinrich)
h) Abnorme Schichtensyndrome (A.R. Gilbert)
i) Evolutionäre Neuroethologie und Psychopathologie (G. Wiest)
2. Veränderte Bewusstseinszust<ände
a) Abbauerscheinungen und Umstrukturierung bei Dystrophie (U. Gries)
b) Meskalinwirkungen auf die Psyche (H. Friedrichs)
c) Schichtenpsychologische Aspekte visueller Phantasmen (H. Bender)
d) Hyponoische und hypobulische Mechanismen (E. Kretschmer)
e) Schichtentheoretische Aspekte von Hypnagogie und Traum (E. Schmitz, L. v. Holzschuher)
f) Struktur- und schichtenpsychologische Aspekte der Hypnose (A. Wellek)
3. Therapie im Lichte der Schichtentheorie
a) Das autogene Training (J.H. Schultz)
b) Suggestive Heilungsprozesse (L. v. Holzschuher)
c) Therapeutische Wirkungen der Regression (J. Rudert)
d) Besinnung als integrativer Prozess (G.E. Störring)
e) Therapeutisches Atmen (T. Passie und R. Pleske)
f) MacLeans drei Gehirne und die &quoT´t;Peak States of Consciousness" (G. McFetridge et al.)
V. Vergleichende Analyse der Schichtenmodelle
Kernelemente und Differenzen
Grade der Differenzierung
Integration der Schichten und psychische Gesundheit
Abbau, Desintegration, Binnentektonik: Die Pathoplastik des Schichtengefüges
VI. Zusammenfassung
VII. Literaturverzeichnis