Die "Versuchung des heiligen Antonius" als "Mikrobenepos"

Eine motivgeschichtliche Studie zu den drei Lithographiefolgen Odilon Redons zu Gustav Flauberts Roman

Claudia Müller-Ebeling



Kaum ein Thema faszinierte Künstler europäischer Herkunft so nachhaltig wie die Versuchung des hl. Antonius ein Sujet aus dem christlichen Heiligenleben, das eine achthundertjährige Bildtradition aufweist. Dabei brachte jede Zeit eigene verdrängte Angst- und Wunschvorstellungen bezüglich der Versuchung des asketisch lebenden Eremiten ins Bild. Klassisch wurden dabei Versuchungen in Gestalt von angsterregenden Dämonen (z. B. von Bosch oder Grünewald) oder verlockend sinnlichen nackten Frauen.
Aus den unzähligen Themenvariationen ragen die drei Lithographiefolgen, die der symbolistische Künstler Odilon Redon (1840-1916) Ende des vorigen Jahrhunderts angeregt durch den Roman La Tentation de saint An-toine von Gustave Flaubert als völlig anders- und neuartige Interpretationen heraus. In seiner Graphik erscheinen erstmals bedrohliche Monstren, die dem Mikroskop entsprungen scheinen.
Die Kunsthistorikerin Claudia Müller-Ebeling geht der Frage auf den Grund, wie es zu dieser ungewöhnlichen Gestaltung von Versuchern kommen konnte undwarum Redons Blätter ein symptomatischer Ausdruck des ausgehenden 19. Jahrhunderts sind. Welche Rolle spielt die Evolutionstheorie dabei und welchen Einfluß hatten die Entdeckungen von mikroskopischen Krankheitserregern auf Redons Bätter?


Inhalt:

Vorwort
Danksagungen
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen
Einleitung
  1. Methodische Voraussetzungen
    1. Forschungsstand
    2. Forschungsgeschichte
    3. Auswertung für die Fragestellung
    4. Vorgehensweise
  2. Die Tentations und mögliche Quellen
    1. Die Tentations-Mappenwerke
    2. Inhaltsangabe des Romans
    3. Die Bildtradtion, Flaubert und Redon
  3. Redons Textverarbeitung
    1. Illustration oder Interpretation?
    2. Die Beziehung der Bilder zum Text
    3. Die Tentations-Folgen im Kontext der "Noirs"
    4. Die biologischen Motive
    5. Redons Interpretation der Tentation
    6. Der "tiefere Sinn" der Flaubert’schen Tentation
  4. Die Tentation und der Symbolismus
    1. Mißachtung und Neubewertung der Tentation
    2. Wiedergeburt der Tentation im Geist des Symbolismus
    3. Redon und der Symbolismus
    4. War die 1. Tentations-Folge ein Auftragswek?
    5. Die Flaubert-Rezeption Redons durch Hennequin und Clavaud
  5. Die Versuchung des hl. Antonius als Focus des Fin de Siécle
    1. Nervenstörungen als Modell der Versuchungen
    2. Die Tentation – Abbild von Zeit
    3. Aktualisierung der Texttradition durch Flaubert
    4. Dämonisierungstendenzen in der Bildtradition
    5. Redons Monstren
    6. Die Dämonisierung des "unendlich Kleinen"
  6. Zusammenfassung
  7. Anhänge
    1. Das 1. Tentations-Mappenwerk
    2. Das 2. Tentations-Mappenwerk
    3. Das 3. Tentations-Mappenwerk
    4. Biologische Motive
    5. Textinhalte der Tentation
    6. Thematische Gewichtung von Bild und Text
    7. Forschung zu Flauberts Tentation
    8. Welches Bild sah Flaubert in Genua?
    9. Daten zum historischen Antonius Eremita
Übersicht und Autographen
Abkürzungsverzeichnis der Literatur
Abbildungsverzeichnis


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