Außenseiter

Die Geschichte des Zusammenlebens und kommunale Ausländerpolitik/Ausländerarbeit

Gün, Ilhan / Damm, Rüdiger

(Beiträge zur Migrationsforschung)


"... es gibt eine Dynamik, die aus der Vergangenheit durch die Gegenwart in die Zukunft führt". (Norbert Elias)

Die Autoren behandeln ein komplexes Thema mit aktueller gesellschaftspolitisch-soziologischer, kommunalpolitischer und sozialarbeiterischer Relevanz. Die Arbeit ist als hervorragend zu bezeichnen in bezug auf die Aktualität, Komplexität, Analyse, Problemdarstellung sowie die Differenziertheit der Ergebnisse und Schlußfolgerungen. (Prof. Dr. phil. Michael Krummacher)
Dieses Buch ist nicht nur aufgrund seines Inhalts, sondern auch aufgrund seiner Entstehung beispielhaft. Die beiden Autoren, die auch Repräsentanten zweier unterschiedlicher Gruppen darstellen, mußten ihre Standpunkte reflektieren und die andere Sichtweise kennenlernen. Nur der Wille zu einer gleichberechtigten Kooperation, eine Auseinandersetzung, die Konflikte nicht scheut, erlaubt die Entwicklung neuer Perspektiven und Handlungsansätze. (Dipl. Soz. Arb. Dorothee Hölscher)


Inhalt

Einleitung

Teil A: Zusammenleben von Deutschen und Nicht-Deutschen und "Ausländerpolitik" seit dem Ende des neunzehnten Jahrhunderts in Deutschland
  1. Die Geschichte der "Ausländerbeschäftigung" bis 1955
    1. Die wirtschaftliche und strukturelle Lage Deutschlands am Ende des neunzehnten Jahrhunderts
    2. Die Beschäftigung der Saisonarbeiter in der ostpreußischen Landwirtschaft
      1. Saisonarbeiter zwischen Großagrarier und Patrioten
      2. Verminderung des "Zuwandererstroms"
      3. Die Wiederzulassung der Saisonarbeiter
      4. Arbeits- und Lebensbedingungen der polnischen Arbeiter
    3. "Ausländische" Arbeiter in der Industrie
      1. Vor- und Nachteile der "Ausländerbeschäftigung" in der Industrie am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts
    4. Die Ruhrpolen - die Türken von gestern?
      1. Wer waren die Ruhrpolen?
      2. Die Ruhrpolen als deutsche Außenseiter
      3. Ruhrpolnische Subkultur als (ungewollte) integrative Arbeit
      4. Kommentar
    5. "Ausländerbeschäftigung" während des ersten Weltkriegs
    6. Die Zeit nach dem ersten Weltkrieg
      1. "Leutemangel" in der Landwirtschaft
      2. Prinzipien der "Ausländerbeschäftigung" in der Weimarer Republik
      3. Kommentar
    7. Drittes Reich
      1. Das "Fremdarbeitererbe" an die Nationalsozialisten
      2. Vom Anwerbevertrag zum Menschenfang
      3. Kommentar
  2. Entwicklung von 1955 bis 1973
    1. Anwerbeverträge/"Gastarbeiter"
    2. Ziele der Anwerbung und Kosten-Nutzen-Analysen
    3. Rotationsprinzip als modernisierte Variante der Saisonarbeit
    4. Die Unterbringung der "Gastarbeiter"
    5. Motivation der "Gastarbeiter"
    6. Statusaufwertung der deutschen Beschäftigten
    7. Die Ankunft von "Gastarbeitern" wurde gefeiert, aber man hielt sie in der Freizeit auf Distanz
    8. Wirtschaftskrise - Kosten-Nutzen-Rechnung - Gefährdung der Positionen - Machtkämpfe - Vorurteile als Waffe - Ausgrenzung
    9. Wirtschaftliches Wachstum - neue Anwerbeverträge
    10. Die Diskussion um den Familiennachzug
    11. Ausgrenzungspolitik der Bundesregierung - Konsolidierung: Anwerbestopp, flankierende Maßnahmen
    12. Niederlassung
    13. Das "neue" Konzept der Bundesregierung: Begrenzung, Rückkehr, Integration
    14. Reaktionen der Bevölkerung
    15. Zur Situation der Migranten
  3. Entwicklung von 1978 bis 1989: Das Zusammenspiel von Politikern, der Medien und der Bevölkerung
    1. Der erste Ausländerbeauftragte
      1. Inhaltliche Forderungen
    2. Resolution des Vereins der Sozialarbeiter für Türken in NRW und Baden-Württemberg
    3. Grundpositionen der SPD-FDP-Regierung 1981
    4. Ausgrenzung der Außenseiter durch die Mittel der Etablierten
    5. Grundpositionen der CDU/CSU-FDP-Regierung, 1982-1983
    6. Gesetz zur Förderung der Rückkehrbereitschaft
    7. Steigerung der "Ausländerfeindlichkeit", Kohäsion der Türken
    8. Bagatellisierungsversuche
    9. Zusammenfassung
  4. Entwicklung nach der Wiedervereinigung
    1. Folgen der Wiedervereinigung
    2. Funktionen der Migranten
    3. Reaktionen der Außenseiter auf die Ausgrenzung
    4. "Ausländerpolitik" 1992
  5. Ausländerrecht
    1. Das Grundgesetz und seine Bedeutung für die Migranten
    2. Politische Betätigungsmöglichkeiten der ausländischen Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland
    3. Wahlrecht
    4. Das Ausländergesetz von 1991
  6. Integration
    1. Aus der Sicht der Bundesregierung
    2. Das Multikulturelle Gesellschaftskonzept
    3. Aus der Sicht der Wanderungssoziologie
    4. Gemeinsamkeiten der Konzepte
    5. Aus der Sicht der Migranten
    6. >
    7. Unser Integrationsverständnis
  7. Einschätzung der Situation von Migranten in der Bundesrepublik Deutschland
  8. Kommunalpolitische Partizipationsmöglichkeiten "ausländischer" Einwohner
  9. "Ausländervertretungen" in nordrhein-westfälischen Kommunen
Teil B: Zusammenleben von Migranten und Deutschen, Kommunale "Ausländerpolitik", Kommunale "Ausländerarbeit" in Hattingen, einer kleinen Stadt im Ruhrgebiet
  1. Stadt Hattingen - kurze Standortbeschreibung
  2. Die Henrichshütte, der größte Arbeitgeber am Ort
  3. Die Lebenssituationen der "Gastarbeiter"
    1. Wohnsituation der "Gastarbeiter"
    2. "Sozialbetreuung" durch zwei türkische Arbeitnehmer
    3. Rationalisierung in der Montanindustrie in Hattingen
  4. Strukturwandel innerhalb der Gruppe der Migranten in den letzten 20 Jahren
  5. Arbeitsmarktsituation der "ausländischen" Arbeitnehmer
    1. Arbeitslosigkeit bei "ausländischen" Arbeitnehmern
    2. Wirtschaftsbereiche, in denen ausländische Arbeitnehmer beschäftigt sind
    3. Paritizipation der Migranten an der Gewerkschaft
    4. Kosten-Nutzen-Prinzip immer als oberstes Gebot
  6. Wohnsituation der "ausländischen" Einwohner
    1. Quotenregelung in Hattingen als "integrative Ausländerarbeit"
    2. Erfahrungen der Wohungsgesellschaften mit "ausländischen" Mietern
  7. Das Zusammenleben von Deutschen und Migranten in Hattingen
  8. "Ausländische" Kinder und Jugendliche
    1. Kindergarten
    2. Ausbildung
      1. Berufsbildende Schulen Hattingen
      2. Soziale Probleme "ausländischer" Schüler
    3. Jugendamt
      1. Position des Jugendamtes zu der Situation der "ausländischen" Jugendlichen
      2. Analyse des Gespräches mit dem Stadtjugendpfleger der Stadt Hattingen
  9. "Ausländerarbeit" auf kommunaler Ebene am Beispiel der Stadt Hattingen
    1. Koordinierungsstelle für ausländische Mitbürger
    2. Der Koordinierungskreis für ausländische Mitbürger
      1. "Stillegung" des Koordinierungskreises
    3. Verein zur Förderung der Ausländerarbeit in Hattingen e.V. (VFA)
    4. "Vertreter" der Migranten
    5. Sachkundige Einwohner in Ratsausschüssen
    6. Bürgerantrag der Türken
      1. Reaktionen auf den Bürgerantrag
      2. Ablehnung des Bürgerantrages
      3. Kritik an der Ablehnung
    7. Zusammenfassende Betrachtung
    8. Stadtverwaltung - Koordinierungsstelle - VFA
    9. Freizeit und Begegnungsstätte "Haus Burgeck"
      1. Schwerpunkte
      2. Veranstaltungen
      3. Kooperation
      4. Gruppenangebote
        1. Türkische Jungengruppe
    10. Vereine
      1. Portugiesischer Verein "O’lar"
      2. Türkischer Verein "T.I.D.D."
    11. Die Filterfunktion des Vereins - Sozialberatung
    12. Aussagen der Institutionen
    13. Empfehlungen
Teil C: Schlußbetrachtung
  1. Außenseiter - Etablierten - Figuration
  2. Politik als Machtmittel der Etablierten
  3. Ansätze zur Sozialarbeit mit Migranten
Literatur



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